Impulskontrolle bei Hunden

Impulskontrolle bei Hunden

 

Ungeduld ist ein universeller Kampf. Jeder, der schon einmal einen Hund hatte, weiß, dass er manchmal eine Herausforderung sein kann. Selbst die wohlerzogensten Haustiere haben Momente der Schwäche, wenn ihre Impulse die Oberhand gewinnen. Ungeduld bei Hunden äußert sich auf vielerlei Weise, vom Bellen bis zum Hochspringen an Menschen und anderen Tieren. Es gibt kein Heilmittel für impulsives Verhalten bei Hunden, aber Du kannst Deinem Tier helfen, seine Impulse zu kontrollieren und glücklich, gesund und gut erzogen zu bleiben.

 

Was ist Impulskontrolle bei Hunden?

Impulskontrolle ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen, Wünsche und das eigene Verhalten zu kontrollieren. Es ist die Fähigkeit, einer Versuchung zu widerstehen und einem Impuls oder Drang Stand zu halten. Es geht also bei der Impulskontrolle Deines Hundes darum, den innerlichen Antrieb zu überwachen bzw. ihn zu beherrschen.

In Zusammenhang mit der Impulskontrolle Deines Hundes steht die Frustrationstoleranz. Frust aushalten zu können ist wichtig, um instinktive (impulsive) Bedürfnisse kontrollieren zu können.

Hat Dein Hund eine hohe Frustrationstoleranz, ist er fähig, vorübergehende Unannehmlichkeiten z.B. Wartezeiten in Kauf zu nehmen oder sein Spiel zu unterbrechen, da er weiß, dass er später seine Belohnung bekommt (Belohnungsaufschub). Impulskontrolle spielt somit eine Wichtige Rolle beim Belohnungsaufschub und der Frustrationstoleranz.

Selbstbeherrschung, innere Ruhe und Geduld helfen Deinem Hund besser zu lernen und sich besser an seine Menschen und Artgenossen anzupassen.

 

Warum hat Dein Hund Probleme mit der Impulskontrolle?

Die Ursachen sind vielfältig und nicht immer gleich ersichtlich oder voneinander zu trennen.

Impulsiver Charakter, Veranlagung, Zucht, Mensch- Hund- Beziehung, Fehler bei der Erziehung, mangelnde Aufmerksamkeit, falsche Ernährung Deines Hundes…

Impulsivität wird auch mit verschiedenen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, z. B. mit Hypoglykämie (Unterzuckerung). Kohlenhydrate machen den Hund glücklich und führen zu einer Selbstbeherrschung des Hundes. Dazu braucht es einfach hochwertige Kohlenhydrate. Was beim Menschen die Selbstbeherrschung ist, ist beim Hund die Impulskontrolle und um diese zu kontrollieren, braucht das Hundegehirn ausreichend Glukose und Fructose.

Mögliche Anzeichen für mangelnde  Impulskontrolle und Frustrationstoleranz Deines Hundes sind z.B.

  • Leinenaggression
  • Dauerbellen
  • Ständige Nervosität und Schreckhaftigkeit
  • Futter verschlingen
  • Unbeherrschtes Jagdverhalten…
 

 Strategien zum Aufbau der Impulskontrolle Deines Hundes.

– Sorge für Bewegung: Hunde, die sehr aktiv sind, haben seltener mit impulsivem Verhalten zu kämpfen.

 – Begrenze die Aufmerksamkeit: Zu viel Aufmerksamkeit kann impulsive Verhaltensweisen fördern.

– Schaffe  eine konstante Umgebung: Hunde sind Gewohnheitstiere, daher kann die Schaffung einer Routine Ängste verringern. 

-Vermeide Stress: Hunde, die tagsüber gestresst sind, können nachts nur schwer einschlafen.

 – Achte auf eine gesunde Ernährung: Zu wenig Kohlehydrate  können dazu führen, dass  Dein Hund sehr nervös ist.

 – Vergiss nicht die Grundlagen des Trainings: Positive Verstärkung ist der beste Weg zur Verhaltensänderung.

Viele Hundebesitzer wollen, dass ihr Tier perfekt ist. Wenn Ihr Hund bellt, wollen sie, dass er sofort aufhört. Leider gibt es keine schnellen Lösungen für Impulskontrolle oder andere Verhaltensprobleme. Zudem geht es beim Training der Impulskontrolle nicht um die Vermittlung von Tricks oder Kommandos, sondern darum, dass Dein Hund das Prinzip erlernt, nicht jedem Impuls nachzugeben. Wenn Du versuchst, impulsive Verhaltensweisen sofort zu unterbinden, wird Dein Hund das Gefühl haben, ständig bestraft zu werden. Dadurch wird es für ihn schwieriger zu lernen, seine Impulse zu kontrollieren, und das wird sich wahrscheinlich negativ auf die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund auswirken.

 

Impulskontrolle  Belohnen, um gutes Verhalten zu fördern.

Belohnungen sind eine gute Möglichkeit, Deinen Hund zu korrektem Verhalten zu ermutigen.

Du kannst verschiedene Belohnungen mit einer unterschiedlichen Wertigkeit bei Deinem Hund einsetzen und so  immer die Impulskontrolle und auch die Frustrationstoleranz Deines Hundes ausbauen. Erwünschtes und gewolltes Verhalten von Deinem Hund belohnst Du. Dazu setzt Du unterschiedliche Belohnungen ein z.B.  Futter, Lieblingsspielzeug oder auch mal ein Loch buddeln dürfen. In Bezug auf die passende Belohnung zur Förderung der  Impulskontrolle, sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Vergiss  nicht, dass Hunde sehr soziale Tiere sind, die vielleicht auch andere Hunde anbellen wollen.  Wenn Dein Hund etwas falsch macht, solltest Du ihn nicht bestrafen, sondern dafür sorgen, dass er sich seine Belohnung verdient. So lernt er, dass er bei bestimmten Verhaltensweisen nicht das bekommt, was er will.

 

Vergiss nicht die Grundlagen des Trainings.

Hunde werden nicht mit der Fähigkeit geboren, Englisch zu verstehen… Was hat das mit Impulskontrolle zu tun? In Bezug auf die Impulskontrolle bedeutet, dass, das Hunde Impulse nicht willentlich steuern können, also üben, üben, üben…

Du solltest auf jeden Fall an der Impulskontrolle Deines Hundes arbeiten, aber auch dafür sorgen, dass er die Grundlagen des Trainings versteht. Das bedeutet, dass Du mit einfachen Kommandos wie „Sitz“, „Bleib“ und „Leg dich hin“ beginnen solltest. Sobald Dein Hund die Grundlagen beherrscht, kannst Du seine Stärken, Schwächen und Aufmerksamkeitsspanne besser einschätzen. Dadurch wird es einfacher, an der Impulskontrolle und anderen Verhaltensproblemen zu arbeiten.

 

Mit dem Impulskontroll- Training wird die Grunderziehung und die Konzentration Deines Hundes gefestigt. Die intensive Arbeit mit Deinem Hund stärkt eure Bindung. Impulskontrolle ist auch im Alltag wichtig: auf der anderen Straßenseite sieht Dein Hund eine Katze und rennt seinem Impuls folgend einfach los- und dann war da noch das Auto-

Hat Dein Hund eine gute Impulskontrolle, erleichtert das Euren Alltag und rettet Deinem Hund unter Umständen das Leben, wenn er eben nicht einfach alles frisst oder sofort losrennt.

 

Schlussfolgerung

Es ist leicht, die Schuld für das Verhalten Deines Hundes auf seine Impulse zu schieben, aber Impulsivität ist nichts, was Dein Haustier willentlich einsetzt oder unterlässt. Du kannst Deinem Hund bei der Impulskontrolle helfen, indem Du für ausreichend Bewegung sorgst, eine gleichmäßige Umgebung schaffst, Stress vermeidest, Deinen Hund gesund ernährst und die Grundlagen der Erziehung nicht vergisst und dabei mit positiver Verstärkung arbeitest.

 

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